Sherlock Holmes und die Elfen

Es ist nicht einer der geringsten Vorzüge der Geschichten um Sherlock Holmes, dass sie sich oft zu aphoristischen Perlen verdichten, die man gerne weiterverwendet. „Ich bin ein Gehirn, Watson. Der Rest von mir ist bloßes Anhängsel“, lässt der Detektiv einmal verlauten. Als Gehirn ist er wie sein Vorgänger, E.A. Poes Dupin, ein Vertreter des schärfsten Rationalismus. Jede Form des Aberglaubens, jedes übernatürliche Phänomen wird als nur scheinbar entlarvt. Der Hund von Baskerville ist kein dämonisches Ungeheuer, sondern ein Hund. Als Conan Doyle, ein in Südengland praktizierender Arzt, die Denkmaschine Holmes in die Welt setzte, ahnte er nicht, welche Erfolge sie ihm einbringen würde; allerdings auch nicht die Belastungen. Nach vielen scharfsinnigen Geschichten wurde er des Detektivs überdrüssig und ließ ihn in einem denkwürdigen Duell mit seinem Todfeind, Prof. Moriarty, an den Reichenbach-Fällen in der Schweiz verschwinden. Jahre zuvor hatte Doyle hier noch das nordische Skifahren eingeführt. Doch das Publikum wollte sich nicht an den Tod von Sherlock Holmes gewöhnen und rief nach mehr.

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Der Detektiv und der Philosoph

Kaum jemand ahnt, dass die Sherlock Holmes Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle voller Anspielungen sind – zu sehr ist man durch die Spannung und die Figur des Detektivs und seines Adlatus Dr. Watson abgelenkt. Doch auch Nietzsche hat in diesen Geschichten seine Visitenkarte hinterlassen. Seit 1886 wandte der erfolglose Augenarzt Doyle seine neue Rezeptur an, die er während leerer Praxisstunden zu Papier brachte. Er erfand, mit Hilfe von Vorbildern wie Poes Dupin, den distanzierten, desillusionierten und zugleich so genauen Beobachter als Detektiv, den Pfeifenraucher und Rationalisten mit Rauschgiftneigung und einer Vorliebe für Richard Wagner, den Inbegriff des englischen Gentleman, kurz: er erfand Sherlock Holmes.

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