“Ein Artefakt gegen jedes Zaubermittel”

Nimm von einem Dreiweg eine dreieckige Scherbe, indem du sie mit der linken Hand aufhebst. Schreibe auf sie mit Myrrhentinte und verbirg sie:

“Astraêlos, Chraêlos, zerstört jedes Zaubermittel, das sich gegen mich, NN, richtet! Denn ich beschwöre euch bei den großen und furchtbaren Namen, vor denen die Winde erschauern und die Felsen beim Hören zerreißen!” (Zauberzeichen) [PGM XXXVI, 256-264, 4. Jahrhundert, Griechisch. Übersetzung nach Preisendanz 19742, 171.]

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Antike Zauberbücher – Ein Überblick

Die “Papyri Graecae Magicae”

Mit dem Begriff “Papyri Graecae Magicae”, zu Deutsch: “griechische magische Papyri”, wird eine moderne Zusammenstellung antiker Texte bezeichnet, die der Philologe Karl Preisendanz zwischen 1928 und 1931 erstmals veröffentlichte. Es handelt sich dabei nicht um eine ursprünglich antike Textsammlung. Zeitlich überspannen die einzelnen Texte einen Zeitraum von rund 800 Jahren, beginnend mit dem ersten Jahrhundert vor Christus bis hin zu den spätesten Texten aus dem siebten Jahrhundert nach Christus. Ihr geographischer Ursprung ist Ägypten, wobei die allermeisten Papyri aus dem Antikenhandel stammen und ihr genauer Fundort nicht bekannt oder überprüfbar ist.

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Über den Mythos von der List der Isis, die Macht geheimer Namen und die Frage: Wie funktioniert antike Magie?

Von kleinen Geschichten

Seit dem Mittleren Reich, also ungefähr seit dem 21. Jahrhundert vor Christus, sind aus Ägypten kurze mythologische Erzählungen überliefert, die als Beschwörungsformeln zur Bewahrung und Wiederherstellung der Gesundheit eingesetzt wurden. Wir nennen sie heute “Historiola”, auf gut Deutsch “Geschichtchen”. Ein solches heilbringendes Geschichtchen entstand aus dem Mythos von der List der Isis. Die frühesten Quellen zu diesem Mythos stammen aus der Arbeitersiedlung Deir el-Medina auf dem Westufer Thebens, südöstlich des Tals der Könige. Datiert werden sie in die sogenannte Ramessidenzeit zwischen dem 13. und 11. Jahrhundert vor Christus.

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