Seitdem der Mensch das Paradies verließ, verbindet sich die Erinnerung daran mit allem, was unmöglich erscheint. Wer das Unmögliche verwirklichen will, muss das Paradies zurück auf Erden holen. Nicht von ungefähr sprechen die Träume der Alchemisten von Dingen, die auch die spanischen Eroberer in Amerika suchten. Sie reden vom Gold und vom ewigen Jungbrunnen, von Elixier und El Dorado, von Vorspiegelungen also des perfekten Zustands, der höchsten Macht, des Paradieses, das uns alles gibt, vor allem aber das Ewige Leben.
„Das ewige Perpetuum: Orffyreus, alias Johann Ernst Elias Bessler“ weiterlesenBein wird Rad: Freiherr von Drais
Das Fahrrad ist das Gerät auf Erden, das die beste Umsetzung von Energie in Bewegung leistet. Mit einem Pfund Fett kann ein Radler etwa 300 Kilometer hinter sich bringen. Die einzigen, die das Fahrrad in dieser Hinsicht übertreffen sind der Lachs und der Jumbojet. Die Maschine ist also so perfekt, wie dies unter irdischen Bedingungen nur möglich ist. Ihre heutige Form erhielt sie am Ende des 19. Jahrhunderts: zwei fast gleich große Räder, Kettenantrieb, Pedale, Gummireifen. Das Fahrrad befreite den kleinen Mann aus der Enge seiner Umwelt, die Frau aber von Herd und Kontrolle sowie von unpraktischer Kleidung. Ein guter Teil der Emanzipation wurde vom Fahrrad ausgelöst. Bis vor kurzem war das Fahrrad in bestimmten Kulturen wie Indien oder China das entscheidende Fortbewegungsmittel. Bei uns ist es jedoch wieder auf dem Weg dorthin. Ein großer Teil unserer Räder und deren Ersatzteile werden in Indien produziert. Das Fahrrad ist ein globaler Faktor, auch im Sinne von Umwelt- und Gesundheitspolitik, und es hat aus diesem Grund Zukunft.
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