Go East 2.0 -Tibetische Horizonte: Shangri-La und Shambhala

Shangri-La ruft

An Bord eines Schiffes ein rätselhafter Mensch, der sein Gedächtnis verloren hat. Ein Neurologe interessiert sich für sein Schicksal: woher kommt er, was ist mit ihm geschehen, kann man seine Erinnerungen zurückholen? Eines Tages spielt der Mann ohne Gedächtnis, Conway heißt er, Chopin am Klavier und nun kehren allmählich die Erinnerungen zurück; er beginnt zu erzählen. Eine lange Geschichte tut sich auf: Ein Flugzeug wird in Nordindien/Afghanistan entführt, an Bord vier Amerikaner und Briten, darunter eine Missionarin. Der Entführer ist allem Anschein nach ein Tibeter. Es kommt zu einem Crash auf einer unbekannten Hochebene des Himalayas. Die vier überleben und machen sich auf den Weg, zu einer Siedlung zu finden. Nach vielen Strapazen kommen ihnen Menschen entgegen und nehmen sie mit in eine abgelegene Klosterwelt. Der Jüngste möchte so schnell wie möglich wieder in die Zivilisation zurück. Die Missionarin sieht hier eine Chance für den Glauben und Konversionen und vertieft sich zu besserem Verständnis in die Kultur und Sprache des Landes. Conway lernt den Lama kennen, die Mönche, die Bibliothek, die die wichtigsten Werke der europäischen Philosophie und Literatur, Werke Asiens und des Westens in vielen Sprachen sowie unveröffentlichte Kompositionen von Chopin enthält, und dies mitten in der einsamen Bergwelt Tibets.

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Zum Ende der Welt. Eine Reise auf dem südlichen Peloponnes – Kapitel 2 “Exo Mani”

Zuerst noch nahe am Meeressaum, dann bald schon immer höher und kurvenreicher führt die Straße von Kalamata nach Süden. Sie windet sich zwischen Meer und Bergen, vorbei an massigen Felsklötzen, die bewachsen sind mit dichter Maccia und Zypressen. Soweit man blicken kann, sind die Niederungen von unermesslich vielen Olivenbäumen bedeckt. Wir fuhren bald schon hoch über dem Meer und schauten zurück auf die Bucht von Kalamata. Das weiße Häusermeer verschwand rasch aus unserem Blickfeld, immer weiter aufwärts führend zwängte sich die Straße durch wildzerklüftete Felslandschaften, die in ein verblüffend üppiges Grün getaucht waren.

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Zum Ende der Welt. Eine Reise auf dem südlichen Peloponnes – Kapitel 1 “Hotel Byzantio”

In Regenfällen versinkt Nordgriechenland. Bilder und Namen überfluteter Ortschaften huschen durch die Nachrichtenkanäle. Mantoudi, Achladi, Agia Anna. In der Region Evia und an der Grenze zu Albanien soll die Lage dramatisch sein. Immer mehr und immer südlicher ziehen Regenfronten über die Schaubilder der Wettervorhersagen. In Athen jedoch ist es bei meiner Ankunft in den ersten Oktobertagen noch trocken und warm. In meiner Unterkunft nimmt mich Sergej in Empfang, ein Ukrainer aus Mariupol im Camouflage-Anzug. Er läßt mir kaum Zeit, meinen Rucksack abzusetzen, beginnt unverzüglich, mir Athen zu erklären: Wie man wohin gelangt, was man gesehen haben muss und was nicht. Sergej spricht unentwegt über dies und das, allein über meine Mitbewohner in seiner Unterkunft, düstere Gestalten, die schweigend umherschleichen und einem Dostojewski-Roman entsprungen sein könnten, bewahrt er Stillschweigen. Vom Dach des Hauses aus zeigt er mir die Akropolis, führt mich danach zu einem Kaffeehaus am Rande eines Parks. Hier treffe ich Stefanos, den Freund, mit dem ich schon früher auf Kreta und in Griechenland gereist bin. Gemeinsam wollen wir dieses Mal die Mani durchwandern, jene karge und legendäre Halbinsel, die der Schriftsteller Patrick Leigh Fermor so unnachahmlich beschrieben hat. Zum südlichsten Zipfel des Peloponnes, zum Totenorakel der alten Spartaner und zum Kap Tenaro wollen wir, wo sich den mythischen Überlieferungen nach einer der Hadeseingänge befinden soll.

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Weihnachten am Ende der Welt – Ein Weihnachtsmann in Australien

Es war ein Tag, wie ihn Weihnachtsmänner lieben: draußen war es kalt, die Fensterscheiben trugen Eisblumen, der Kamin im Haus verbreitete wohlige Wärme und aus dem Stall hörte man das Schnaufen der Rentiere, die gerade frisches Heu bekommen hatten. Ich saß im Schaukelstuhl, neben mir auf dem Tisch dampfte Glühwein und vor mir lagen die Listen mit den Geschenken, die für die Kinder zusammengestellt und für die Bescherung in Säcke gepackt werden sollten. Alles lief normal und gemütlich – Weihnachten konnte ruhig kommen.

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Die Reise in das Land der Toten – Vorstellungen vom Tod bei den Ureinwohnern Australiens

Nach der Vorstellung der Ureinwohner Australiens sind Lebewesen eine Einheit aus spirit und Körper. Der Begriff „spirit“ ist zwar leicht zu übersetzen, aber er meint weitaus Komplexeres als nur „Seele“ oder „Geist“. Spirits gibt es in vielerlei Form – materiell (verkörpert in Menschen, Tieren, Pflanzen) und immateriell (Ahnengeister, Schöpfungsheroen, Geistkinder u.a.). Bevor ein Mensch entsteht, ist sein „spirit child“ (Geistkind) bereits vorhanden, ewig seit der Schöpfung der Welt in der Traumzeit. Es hat eine enge Verbindung zu einem bestimmten Ort, der später mit dem Totem und dem Land des jeweiligen Individuums verknüpft ist. Nach dem Tode, der Trennung von Körper und spirit, kehrt dieser dann wieder zu diesem Ort zurück. Diese Orte sind potentiell gefährlich, denn spirits können Krankheiten erzeugen und den Tod bringen. Man meidet solche Orte auf den Wanderungen durch das Stammesland.

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Masken, Geister und Vitrinen oder: Wie man die Welt bereist, ohne 80 Tage zu brauchen – Impression eines Rundgangs

Es ist nicht ganz einfach, gegen das Glas anzufotografieren, das die ihm anvertrauten Schätze vor Berührungen schützt. Im Zusammenspiel mit seinem Verbündeten Licht hat es die Kamera oft schwer, den richtigen Blickwinkel zu finden und die Bilder jenseits der Barriere einzufangen, Bilder, die es auf diese Weise künftig wohl nicht mehr im Grassi Museum für Völkerkunde Leipzig geben wird. Zumindest in der bisher präsentierten Weise, denn das Museum befindet sich in der Umgestaltung, und wie es immer so ist mit dem, was man kennt und was einem vertraut ist, schwingt auf dem Rundgang, den ich dankenswerterweise noch einmal antreten darf, auch eine Portion Wehmut mit. Es ist, als würde sich auf der Reise von Raum zu Raum nicht nur die gefühlte Tageszeit ändern, sondern als sei man auch der eigentlichen Welt entrückt. Auf metaphorischen Sieben-Meilen-Stiefeln geht man als Beobachter auf Zeitreise um die Welt, allerdings ohne dafür die von Jules Vernes veranschlagten 80 Tage zu brauchen. Man ist in einer Art Schwebezustand, einem Dazwischen, das doch kein Dazwischen ist, oder, wie es der Schriftsteller Clemens Meyer auf den Punkt gebracht hat: “Es gibt kein Dazwischen. Es gibt nur ein Jetzt.” Seien Sie herzlich eingeladen zum Rundgang.

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Der MYTHO-Blog liest extra 4.0 – Geometrie und Monster

Die Geburt der Religion aus dem Geiste der Geometrie. Edwin Abbott Abbott: Flatland (1884)

Zu berichten ist von einer imaginären Welt, in der wir uns allezeit befinden und ohne die wir gar nicht wären. Die Rede ist von der Geometrie, jene im Räumlichen sich manifestierende Zahlenwelt. Sie ist also gar nicht imaginär, sondern höchst real. Und doch kann das Reale imaginäre Gestalt annehmen, wenn wir es beleben. Ein Schrank, in dem sich eine andere Welt öffnet, wie in den Narnia-Büchern von C.S. Lewis, eine Pfütze, ein Zauberhut wie bei den Mumins … Das Innenleben von Streichholzschachteln oder Zahnbürsten … Überall sind wir umgeben von Welten, die, wenn wir sie näher betrachten, auf seltsame Weise belebt sind und dadurch ins Imaginäre abzurutschen scheinen. Wo die Sinne aufhören, beginnt das Imaginäre.

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Der MYTHO-Blog liest extra 3.0 – Höfische Abenteuer und ferne Länder

Herzog Ernst – Ein Abenteuerbuch aus dem Mittelalter

Es ist schon so eine Sache mit dem Abenteuer: Ferne Länder locken mit exotischen Reizen unbekannter und ungeahnter Natur. Klar, dass da so manch einer Fernweh bekommt und am liebsten sofort mit gepackten Taschen losziehen möchte. Doch was passiert, wenn man gezwungen wird, seine Heimat zu verlassen und sich dem Unbekannten stellen muss?

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Planet Dante. Ein Reisebericht

Je größer ein Gegenstand ist, desto subjektiver die Zugänge zu ihm. Der Gegenstand hört bei einer bestimmten Größe geradezu auf, Gegenstand, das heißt überschaubar, beschreibbar, berechenbar zu sein. Er wächst über das Vermögen des einzeln Wahrnehmenden hinaus, wie der Berg Mont Sainte Victoire bei Cézanne, der ihn immer wieder neu malen musste. Solche großen „Gegenstände“ sind Meere und Gebirge. Auch die mikrobiologischen Vorgänge gehören dazu, die sich in ihre andere Unendlichkeit verlieren: Das Kleine ist nur der Zipfel eines großen Unsichtbaren. Groß ist die Erde selbst, sodass wir nur durch den Blick aus dem Weltall sehen, wie rund sie ist. Ähnlich die Werke Shakespeares, die Bibel, Leonardo da Vinci. Wie Planeten schwingen sie um unser Bewusstsein und mehr noch um unser Unbewusstes. Auch Dantes Werk ist ein solcher Planet, möglicherweise noch der am wenigsten bekannte. In unseren Breiten ein fast unsichtbarer, der nur von Zeit zu Zeit, je nach Maßgabe des sich feiernden Dezimalsystems, das uns Jubiläen beschert, auftaucht. Einige Astronomen richten kurzzeitig ihre Fernrohre auf den Himmelskörper, echauffieren sich und diskutieren, während er schon längst wieder am Horizont verschwunden ist.

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Kosmologie und Literatur I: Von Dante zur Science Fiction

Die Ornamente auf der Tapete nimmt man oft erst zur Kenntnis, wenn man krank im Bett liegt. Meist sind wir im Bild, bewegen uns mit den Protagonisten, identifizieren uns, leiden und freuen uns mit ihnen. Sobald wir jedoch in eine Krise geraten, greift diese auf das Bild über. Wir verlassen den Inhalt des Bildes mit seinen bunten Ablenkungen und beginnen uns auf den Rahmen zu konzentrieren. Was stimmt da nicht mehr? Wie verhält sich das Bild als Ganzes zum Rest der Wand oder der Welt? Dann fragen wir uns, wie Gauguin 1897 in seinem berühmten Gemälde: „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“ Wir geben uns nicht mehr zufrieden mit dem Leben auf der Insel, wir wollen wissen, wie diese Insel eingebettet liegt in größere Archipele, Kontinente, Galaxien – mit anderen Worten, in größeren Fragen. Neben die Frage nach dem Sinn unseres kleinen Lebens tritt die Frage nach dem Sinn allen Lebens. Sich mit Science Fiction zu beschäftigen, ist nicht die schlechteste Art, dieser Frage nachzugehen; in jedem Fall hat uns diese Form der Literatur einen Kosmos eröffnet, in dem unsere Stellung höchst befragenswert geworden ist. Sind wir allein? Wenn es einen Erlöser gab, hat er für die gesamte Galaxie gewirkt? Wo stehen wir mit unserer Evolution, über die ein amerikanischer Physiologe so treffend gesagt hat: „Der Planet Erde hat 4,5 Milliarden Jahre gebraucht, um zu entdecken, dass er 4,5 Milliarden Jahre alt ist.“ (George Wald)

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Mythische Exkursionen: Nietzsche, Röcken und die Schamanin von Bad Dürrenberg

Nietzsche Songlines: Röcken

„Das Dorf Röcken liegt eine halbe Stunde von Lützen dicht an der Landstraße. Wohl jeder Wanderer, der an ihm vorbei seine Straße zieht, wirft ihm einen freundlichen Blick zu. Denn es liegt gar lieblich da mit seinen [sic] umgebenden Gebüsch und Teichen. Vor allen fällt der bemooste Kirchturm in die Augen.“ So schreibt der fünfzehnjährige Friedrich Nietzsche über seinen Geburtsort und beginnt damit seine Kindheitserinnerungen. Seine erste Autobiographie ist es; die letzte wird Ecce Homo heißen, ein sprunghaftes Werk voller Erkenntnisblitze und Hochtrabereien. Gefällig also dieses Röcken, auch wenn man heute keine Wanderer sieht, sondern vielmehr eine Autobahn vorbeirauschen hört. Aber Radler gibt es, und die verschlägt es öfter in diesen unauffälligen Ort bei Lützen, wo im Dreißigjährigen Krieg eine Schlacht stattfand, bei der der schwedische König Gustav II. Adolph den Tod fand.

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