Arminius – ein deutscher Held?

Unweit von Detmold steht eines der bekanntesten Großdenkmale Deutschlands – das Hermannsdenkmal. Es reiht sich ein in eine Gruppe von ähnlichen monumentalen Bauwerken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts: Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck in Koblenz, das Niederwald-Denkmal nahe Rüdesheim am Rhein, das Kyffhäuser-Denkmal, das Völkerschlacht-Denkmal in Leipzig, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica und einige weitere sind Ausdruck des neuen deutschen Nationalbewusstseins jener Zeit, mit dem die – wie es manche Historiker behaupten – „verspätete Nation“ ihre Größe und Bedeutung zeigen wollte.

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Der Totentanz

Im Jahr 1813 schrieb Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) die Ballade „Der Totentanz“, was vielleicht Zufall oder aber Vorsehung gewesen sein mag, ist 1813 doch als Jahr der Völkerschlacht bei Leipzig, der bis dato größten Schlacht der Weltgeschichte mit ca. 100.000 Toten und Verwundeten, in die Geschichte eingegangen. Nun sind die Verse keine explizite Kritik an Krieg, Krankheit und Elend, sondern lesen sich vielmehr wie eine gruselige Geschichte davon, was uns am Ende alle vereint und was seit der Aufklärung mehr und mehr in Vergessenheit geraten zu sein scheint: die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit. In Goethes Werk erheben sich die Toten zur Geisterstunde aus ihren Gräbern und finden sich gemeinsam und unabhängig von Rang, Namen und Stand zum Tanz zusammen. Der noch lebende Türmer wird durch eigenes Verschulden Teil des makaberen Geschehens und kann dem Spuk erst durch den Glockenschlag der ersten Stunde nach Mitternacht entrinnen. Mit den Toten sollte man eben keinen Spott treiben.

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