Dekadenz und Arbeit – Ein Abend über Wolfgang Hilbig, Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud

Auf den ersten Blick passt da vieles nicht zusammen: der ostdeutsche Autor und Arbeiter Wolfgang Hilbig und die französischen Lyriker der Dekadenz und des Symbolismus, Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud. Als ich gefragt wurde, eine Veranstaltung mit der Hilbig-Gesellschaft und unserem Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie zu dieser Verbindung zu machen, fiel mir zunächst wenig ein. Wir konnten den Hallenser Autor und Gelehrten André Schinkel zu einem Gespräch gewinnen, denn ein Vortrag sollte es nicht sein. Schinkel und Schenkel versuchten es also, und die Zuhörer schienen konzentriert bei der Sache zu sein. Zumal es unsere erste Veranstaltung unter Corona-Bedingungen war, die langsame Rückkehr zu einer alten Form mit Hilfe von Maske, Chemie und Adressenlisten. Vielleicht war das passend zum Thema, zu den Autoren. Die Schutzmaske des Heizers Wolfgang Hilbig, die Masken der Dichter, die Desinfektion des Lebendigen und die Erinnerungen, die dadurch entstehen, die Rückkehr von Natur unter Schutzhüllen und molekularen Auren, die Poesie als Liste und List, den Bedingungen des sozialen Daseins zu entkommen, um es desto besser in den Blick zu nehmen.

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