Der MYTHO-Blog gratuliert … zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys – Mit einer persönlichen Widmung von Walter Siegfried Hahn

Am 12. Mai dieses Jahres würde er seinen 100. Geburtstag feiern: Joseph Heinrich Beuys, einer der berühmtesten und zugleich umstrittensten deutschen Künstler der Nachkriegszeit. Er war Bildhauer, Zeichner, Kunsttheroretiker, Professor der Düsseldorfer Kunstakademie. Ein Visionär, Nonkonformist, grandioser Selbstdarsteller, Gesellschaftskritiker, Schamane, Aktivist für Ökologie und Demokratie und als solcher Mitbegründer der Partei Die Grünen, kurzum, ein kreatives Enfant terrible in Reinform, ein Schaffender, der die Kunstwelt prägte und noch immer prägt wie kaum ein Zweiter. Weltweit wird er als einer der bedeutendsten Aktionskünstler des 20. Jahrhunderts angesehen.

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Der Ausfall des Festes – Ein kurzer Blick mit Nietzsche und Bataille auf die derzeitige Lage von Kultur und Gesellschaft

Schon im vergangenen Jahr während bzw. kurz nach dem ersten Lockdown entstand das schwerwiegende Problem, wie Künstler verschiedenster Art und die Veranstaltungsbranche den schmerzhaften Einschnitt in ihre Arbeit bewältigen könnten, insofern er nicht bereits fatal war. Ausfälle von Lesungen, Aufführungen, Konzerten, Schließung von Theatern, Ausstellungen und Kinos bedrohen nach wie vor die Existenzen der Kunstschaffenden und frieren das in Gesellschaft stattfindende kulturelle Leben völlig ein. Ich möchte in den folgenden Absätzen nicht auf dieses schmerzlich bekannte Problem eingehen, sondern auf eines, das damit mehr oder weniger direkt zusammenhängt, aber tendenziell in eine andere Richtung weist: Der Ausfall des Festes.

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Eine Auslotung des modernen Geistes: Linus Hausers “Kritik der neomythischen Vernunft”

Kurz gesagt: Ich will die hohe Bedeutung eines sich szientistischer und technizistischer Metaphern bedienenden neuen religiösen Denkstils für die Moderne aufweisen. […]. Es wird sich herausstellen, dass sich in naturwissenschaftlichen Eliten eine Art doppelter Wirkungsgeschichte von Ideen ereignet. In einem wechselseitigen Inkognito ist der geniale Nobelpreisträger zugleich banalstem religiösem Gedankengut anhängender Neomythologe […].“ (Hauser Bd. 1, S. 23)

In meinen bisherigen Beiträgen habe ich schon öfters auf sogenannte „Neomythen“ bzw. „neomythische“ Denkweisen verwiesen, um gewisse Impulse moderner bzw. gegenwärtiger Erzählungen zu charakterisieren. Diese Begrifflichkeiten und das zugrundeliegende Konzept stammen von dem eben zitierten Gießener Theologen und Philosophen Linus Hauser, der sich mit dem Thema in seinem Großwerk intensiv auseinandergesetzt hat. Ich möchte diesen Beitrag nutzen, um darüber einen knappen Überblick zu geben. Es ist freilich nicht durchführbar, ein dreibändiges Werk mit knapp 2000 Seiten auf vier Standardseiten zu ca. 400 Wörtern erschöpfend vorzustellen, gerade hinsichtlich des mehr als 200 Jahre umfassenden ideengeschichtlichen Horizonts, den Hauser eröffnet und der wesentlich in der Abarbeitung exemplarischer Persönlichkeiten besteht. Ich hoffe dennoch das Wichtigste vermitteln und den einen oder anderen Leser anregen zu können, die Hauptideen zu durchdenken oder die „Kritik der neomythischen Vernunft“ einmal zur Hand zu nehmen.

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