Mythisch Wandern: Wo geht’s denn hier zur Hölle bitte?

Wir verdanken der Literatur einige einprägsame Zitate, die jenen Ort bezeichnen, welcher bei den monotheistischen Religionen zumeist für die Finsternis (und die Pein) steht; das Christentum nennt diese Stätte Hölle, der Islam kennt sie als Dschahannam, bei den Juden wird sie Scheol genannt – im Gegensatz zu Islam und Christentum versammeln sich hier aber nicht allein die Sünder, sondern sowohl die Seelen der Gerechten als auch der Ungerechten.

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Mythisch Wandern: Zu Besuch bei Beelzebub

Ein harmlos dreinschauender Pfad. Bäume. Sträucher. Moos. Vogelzwitschern. Sonnenschein. Und plötzlich ein Durchgang. Treppen. Und man ist umgeben von Fels. Tief durchatmen. Das Licht verfängt sich in grünen Blättern, und dazwischen tanzen Insekten und Blütenstaub Ringelreihen wie Elfen. Oder ist es der getarnte Atem nächtlicher Geisterexzesse, der verirrte Wanderer mit verträumter Unschuld täuscht? Alles scheint möglich in der Teufelskammer. Alles?

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Mythisch Wandern: Das Felsentor im Uttewalder Grund

Am Anfang ist … ein Buch. Dass Lesen nicht nur bildet, sondern durchaus Anregungen für mythische Wanderausflüge bietet, davon konnte ich mich dieser Tage bei einer wahrhaft sagenumwobenen Vor-Ort-Begehung überzeugen. Im druckfrisch zur Leipziger Buchmesse erschienenen Reisebericht der Journalistin Julia Schmitz („Sagenhaft. Meine Reise zu Deutschlands Mythen und Geschichten“) las ich folgende Stelle: „Als ich an einer kleinen Höhle vorbeikomme, raschelt es plötzlich laut. Sitzt da ein Tier oder ist jemand in seiner Boofe aufgewacht? […] Zwar begegne ich auf meiner Runde immer wieder anderen Wanderern, doch werde ich das Gefühl nicht los, dass mich etwas beobachtet. Das Gefühl verstärkt sich, als ich um eine Ecke biege und vor dem Felsentor stehe. Tatsächlich kann man sich hier sehr gut vorstellen, dass der Teufel mit ein paar Steinen um sich geworfen hat: Über der ungefähr einen Meter breiten Spalte zweier Felsen klemmen mehrere quadratische Blöcke. Wer auf die andere Seite gelangen möchte, muss sich ducken, um sich den Kopf nicht zu stoßen.“ (Sagenhaft, S. 78)

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Ferne Blicke – Nahe Blicke: Ein Rundgang auf der Festung Königstein

Im Juni 2020 war unser Arbeitskreis auf Exkursion in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Die Festung Königstein galt es zu besichtigen. Mehr zu Toren, illustren Festungsgästen, Brunnen und Schätzen gibt es auf dem folgenden Rundgang zu entdecken.

Erste Impressionen

Wir beginnen unsere Reise im gleichnamigen Ort „Königstein“. Dort nehmen wir einen Bus, der uns bis zur Festung bringt. Als der Bus den Hügel hinauf taumelt und eine lange Reihe frustrierter Fahrer hinter sich lässt, kann man sich nur vorstellen, wie es gewesen sein muss, zu Pferd oder in einer Kutsche zur Festung zu fahren.  Der Bus setzt uns an einem Umsteigepunkt ab, wo wir dann in ein zugähnliches Fahrzeug umsteigen, das uns am Fuß der Festung absetzt. Die Anfahrt ist bequem, aber ich bin trotzdem dankbar, dass ich nicht den steilen Anstieg hinaufgehen muss, wie es andere Besucher tun.

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