Der MYTHO-Blog erinnert … Die Reisen des Dr. John William Polidori, oder: Der Pechvogel

Am 24. August 1821 starb in London der Schriftsteller, Doktor der Medizin und nicht fertig gewordene Jurastudent John William Polidori in seinem 26. Lebensjahr. All seine Pläne waren gescheitert. Der Ruhm, den er als Autor hatte erringen wollen, war ausgeblieben, eine materielle Existenz als Arzt hatte er nicht aufbauen können, er blieb letztlich finanziell von väterlichen und freundschaftlichen Zuwendungen abhängig.  Ein Unfall hatte ihn  schwer angeschlagen, Depressionen und Schulden plagten ihn. Seine Lebensreise endete in seiner Wohnung in der Great Pulteney Street im Londoner Stadtteil Soho. Möglicherweise hatte er mit einem Gift nachgeholfen. Die amtliche Untersuchung seines Todes erbrachte zwar keine Anhaltspunkte für Selbstmord, aber es gibt Grund zu der Vermutung, dass die Jury nur deshalb auf „natürliche Todesursache“ erkannte, weil sie seine Familie schonen wollte.

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Der Neunkräuterzauber, oder: Von der Magie der Medizin

Die Medizin der Vergangenheit mag uns heute fragwürdig vorkommen. Gerade wenn das ‘düstere Mittelalter’ erwähnt wird, ein Zeitabschnitt, der immerhin fast eintausend Jahre einnimmt, fallen Begriffe wie Quacksalber und Aberglaube. Von Erkältungen, kleinsten Verletzungen seien die Menschen wie die Fliegen gestorben. Dass jedoch Ärzte an der großen Schule von Salerno im 12. Jahrhundert durch Bohrung erfolgreiche Operationen am offenen Gehirn durchführten, lässt so manchen innehalten. Dort florierte die fortschrittlichste Medizin, vor allem durch die Nähe zum arabischen Raum, welcher damals die hervorragendsten Ärzte hervorbrachte.

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Stonehenge – Eine mythische Reise in die Steinzeit

  Stonehenge. Geheimnisvoll. Mythisch. Sagenumwoben. Um kaum einen anderen Ort ranken sich mehr Mysterien, als um die jungsteinzeitliche Kultstätte im Süden Englands. Der Steinkreis zieht nach wie vor Besucher aus der ganzen Welt an und gehört zu den touristischen Hauptattraktionen Großbritanniens.

Als ich mit Freunden im April dieses Jahres nach Bristol reiste, gehörte deshalb ein Besuch dieses Weltkulturerbes ganz selbstverständlich zu unserem Programm. Ich hatte Stonehenge bereits 1991 besucht und war damals recht desillusioniert über dessen in meinen Augen arg kommerzialisierte und inadäquate Darbietung; die nahegelegene, stark frequentierte Fernstraße tat ein Übriges dazu, die Aura dieses geschichtsträchtigen Ortes erheblich zu stören. Rotweißes Absperrband flatterte rund um die Anlage im Wind; bei jeder fotografischen Aufnahme musste man aufpassen, dass einem nicht versehentlich ein anderer Besucher durchs Bild lief. Umso erfreuter war ich, bei meinem jüngsten Besuch eine völlig neue, der Bedeutung dieses Kulturplatzes weitaus angemessenere Präsentation vorzufinden.

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