Mythen und kein Ende – 4 Jahre MYTHO-Blog

Liebe Leserinnen und Leser des MYTHO-Blogs,

als am 5. September 2018 unser Blog zum ersten Mal mit drei einführenden Artikeln online ging („Willkommen beim MYTHO-Blog“; „Der wahnsinnige Wissenschaftler und das Scheusal: Zweihundert Jahre ‚Frankenstein'“; „9 Monate Irland – Eine Exkursion in Folklore“), war nicht abzusehen, wie die Resonanz darauf verlaufen würde bzw. wie lange wir es überhaupt schaffen könnten, regelmäßig Artikel zu veröffentlichen. Nun sind vier recht turbulente Jahre vergangen, und es ist uns gelungen (nicht allein auch aufgrund unseres Gastschreiberprojekts), jeden Freitag einen Artikel online zu stellen. Es erscheinen abwechselnd Themen aus Mythologie, Kulturgeschichte, Literatur sowie Religionsgeschichte, aber auch Reiseimpressionen, Buchrezensionen und Ausstellungsberichte werden vorgestellt. Auf 250 Texte hat es unserer Blog schon gebracht. Daher möchten wir, wie jedes Jahr, unseren getreuen Leserinnen und Lesern Danke sagen und diesen Dank auch an unsere Autorinnen und Autoren (darunter bekannte Namen wie Ernst Peter Fischer, Sibylle Lewitscharoff, Clemens Meyer, Bruno Binggeli, Elmar Schenkel, Jörg Jacob, André Schinkel etc.) weitergeben, die unsere Seite bereichert haben und bereichern.

Der Religionswissenschaftler Robert A. Segal versteht den Mythos grundlegend als eine erzählte Geschichte. Und er stellt dabei die Frage: „Wenn der Mythos […] als Geschichte verstanden werden soll, wovona handelt diese Geschichte dann?“ (Mythos, Eine kleine Einführung, Reclam, 2007, S. 12) Eine auf den ersten Blick womöglich banale Frage, auf die es, auf den zweiten Blick, aber keine abschließende respektive überhaupt eine konkrete Antwort gibt, vermutlich auch nicht geben kann und wohl auch niemals geben wird. Die Beschäftigung mit dem Mythos, aber auch mit den Kulturen, der Geschichte und den Geschichten der Welt ist eine Aufgabe für mehrere Leben. Immer wieder begegnet uns Altbekanntes in Neuem, eröffnen sich Vergleiche oder lässt uns die Neugier Gebiete erschließen, die fremd und vertraut zugleich anmuten. Die Arbeit am Mythos hört niemals auf. Vielleicht auch, weil er, wie die meisten Dinge, eine zweite Seite besitzt, eine dunkle Seite, die es stets im Blick zu behalten gilt, über die diskutiert und die bewusst gemacht werden muss. In dieser Hinsicht ähnelt er der Magie, die sowohl Ordnung stiften kann als auch Unheil heraufzubeschwören versteht. Aus diesem Grund hat der Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie ihr im Jahr 2022 sein Jahresthema gewidmet, wobei wir uns auf dem 3. Leipziger Mythentag am 8. Oktober 2022 intensiv mit diesen Licht- und Schattenseiten sowie der Vielfalt der Magie auseinandersetzen werden.

Seien Sie herzlich dazu eingeladen. Auf ein neues Jahr mit neuen Entdeckungen und neuen kreativen und vor allem mythischen Anregungen!

Ihr Team vom MYTHO-Blog


© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.

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