„Es war einmal…“ –  „Dawno, dawno temu…“ – „Bylo nebylo…“ – Die bunte Welt polnischer und tschechischer Märchen und Legenden: Teil 2

Polnische und tschechische Legenden

Märchen, Sagen und Legenden sind oft nicht auseinander zu halten. Dabei sind Legenden zumeist kurze, erbauliche Geschichte über bestimmte Sachverhalte, Ereignisse oder Personen. Zu ihnen gehören auch Heiligenlegenden, von Märtyrern, vom Heiligen Sebastian, Stanislaus, Wenzel (Václav), von der Heiligen Jadwiga (Hedwig), von Libuše (Libussa). Nach ihrem Tod geschehen Heilungen und Wunder, einige von ihnen avancieren zu Nationalheiligen, wie der Heilige Wenzel oder Libussa in Tschechien oder der Heilige Wojciech (Adalbert) und Stanislaus in Polen. Eine besondere Rolle spielen im nationalen Kontext Gründungslegenden und Ursprungserzählungen. Zu ihnen zählt die Legende von den drei slawischen Brüdern Lech (Lechus), Tschech (Čech bzw. Bohemus) und Rus, die als vermeintliche Stammväter der Polen (Lachen), Tschechen (Böhmen) und Russen angesehen werden und in der Literatur unterschiedliche nationale Ausprägungen und Interpretationen erfahren. So u.a. in der Großpolnische Chronik, Ende des 13. Jahrhunderts (1295). Am Pripjet-Fluss kommt es zur ersten Trennung der Brüder: „Auf Wiedersehen, Brüder, ich wünsche euch Glück!“ sagte der älteste Bruder Rus und zog weiter den Fluss entlang gen Osten. Seine Brüder Lech und Tschech wanderten weiter gen Westen, sie trennten sich am oberen Weichselfluss: „Wenn Rus im Osten und Tschech im Süden ist, bleibt mir nur noch der unsichere Weg nach Norden. So  folgte Lech dem Fluss Warta (Warthe) und  erreichte schließlich eine schöne Wald- und Seenlandschaft: „Deine Brüder Tschech und Rus haben schon seit langem ihr neues Zuhause eingerichtet. Ich denke dass für uns der Augenblick gekommen ist. Schönes Land hast du uns ausgesucht, Lech, bleiben wir hier und bauen eine Burg!“ meint ein treuer Untergebener von Lech. Als Zeichen des Himmels wird das Auftauchen eines großen weißen Adlers vor dem rötlichen Abendhimmel, aus denen die Nationalfarben Polens: Weiß Rot hervorgehen. Der weiße Adler wiederum wird mit königlicher Krone zum Wappentier Polens (Weißer Adler mit Krone auf rotem Grund), symbolisierte Unsterblichkeit, Mut, Kraft und Weitsicht. Sein Nest, „gniazdo“ im Polnischen, auf einem alten, mächtigen Eichbaum, wird zur ältesten Stadt in Polen, Gniezno (Gnesen) genannt. Nachzulesen ist diese „alte Mär“ ohne einen nachweisbaren geschichtlichen Hintergrund in der Kronika Wielkopolska (Großpolnische Chronik) aus dem späten 13. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung Polens geht auf das Jahr 963 zurück, in dem Herzog Mieszko I. durch Widukind von Corvey in einer lateinischen Chronik als „fähiger Herrscher“ erwähnt wird, dessen Taufe 966 zur Christianisierung Polens führte. Aus Mieszkos Herzogtum ging das durch Kaiser und Papst schließlich anerkannte Königreich Polen hervor.

In der in Latein vom tschechischen Geschichtsschreiber Cosmas von Prag in den Jahren (1119-1129) verfassten Chronica Boemorum, auch Cosmass-Chronik (von Böhmen) können wir über den Urvater (praotec) der Tschechen bzw. Böhmen, Tschech bzw. Bohemus lesen, dass er, nachdem er die Flüsse Oder, Elbe und Moldau überquert hatte, schließlich zum Berg Ríp (Georgsberg) gelangt war und von dort Ausschau hielt: „Seht, das ist das Land, das wir gesucht haben. So oft habe ich euch versprochen, dass ich euch hierher führen werde. Hier ist das versprochene Land, voll Wild und Vögel, in dem süßer Honig und Milch in Überfluss sind.“ Neben der Gründungslegende von Ländern und Staaten sind auch Legenden über die Gründung von Städten von großer Bedeutung, oft auch in Gestalt romantischer Sagen und Helden. Zu ihnen zählt die weise, hübsche Seherin Libuše (Libussa), die mythische Stammmutter der Tschechen. Sie ist es, die ihrem Gatten Přemysl, einem Bauer und Pflüger (seine Bauernschuhe werden bis zu den Hussitenkriegen auf der Prager Burg aufbewahrt) und Begründer der Přemysliden-Dynastie auf den Thron verhilft. So können wir es in der Fassung Böhmens alte Sagen (Staré pověsti české, 1894) des tschechischen Schriftstellers und Historikers Alois Jirásek (1851-1930) lesen. Libuše hat eine weitreichende Vision: Vom Vyšehrad aus erblickt sie eine Stelle im Wald, an der Přemysl eine Burg errichten soll. Ein jeder, der die Tür-Schwelle übertreten möchte, sollte zuvor um Erlaubnis bitten und sich in Demut verneigen, bevor er die Schwelle, tschechisch „prah“, überschreitet. Auf diese Weise entstand aus dem tschechischen Wort prah der Name Prags – Praha. Libušes Prophezeiung: „Ich sehe eine große Burg, deren Rum bis zu den Himmeln reicht. Die Stelle, wo sie emporwachsen soll, liegt im dichtesten Walde. /…/ Im Norden schützt sie mit seinem tiefen Tal der Bach Brusnice, im Süden überragt sie ein felsiger Berg mit Namen Laurenziberg, Petřín, welcher die Gestalt eine Delphins hat und bis zum Fluss Moldau reicht. Wenn ihr dorthin kommt, werdet ihr auf einen Menschen treffen, der mitten in dichtesten Wald mit seinem Sohn die Schwelle für sein Haus zimmert. Und weil auf der Schwelle einer menschlichen Wohnstatt sich auch die Stärksten bücken müssen, wenn sie eintreten wollen, werdet ihr an diesem Ort die Burg erreichten und ihr nach unserem Wort für Schwelle, prah, den Namen Praha geben. Vor ihrer Größe werden sich Fürsten und Könige neigen und ihr ihre Huldigung darbringen.“ Eine weitere Weissagung betrifft die Ankunft von Fremdlingen in der Stadt, die ihr eigenes Stadtviertel erbauen: „Wenn die Zeit sich erfüllt, wird dein Enkel den Fürstenthron besteigen. Dann wird am Ufer der Moldau zwischen der Burg Prag und dem Vyšehrad eine Schar von Fremdlingen anlangen. Diese Menschen werden hierher kommen auf der Flucht aus einem Land gen Sonnenaufgang. Sie werden an einen einzigen Gott glauben und an diesem Fluss eine neue Heimat suchen. Dein Enkel möge sie gastfreundlich aufnehmen und ihnen Schutz gewähren. Sie werden keinem Stamm feindlicher Fremdline angehören, und ihr Wirken wird dem ganzen Fürstentum zum Wohle gereichen.“

Die Gründungslegende von Prag war auch Anlass und Motivation zugleich, dass Bedřich Smetana (1824-1884) seine Festliche Oper in drei Akten Libussa – Libuše in den Jahren 1869-1872 schrieb, die zur Eröffnung des tschechischen Nationaltheaters (Národní divadlo) 1881 in Prag uraufgeführt wurde. Es war übrigens ein Stoff, der auch von anderen, nichttschechischen Schriftstellern aufgegriffen wurde, u a. von Johann Karl August Musäus: Libussa, Clemens Brentano: Die Gründung Prags, Franz Grillparzer: Libussa. Ansprechend und aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch die vom polnischen Chronisten Wincenty Kadłubek (1150-1223) aufgeschriebene Gründungslegende der alten polnischen Hauptstadt Krakau (Kraków) unter dem legendären Fürsten des Stamms der Wislane (Weichselslawen), Krak (Cracus), dem die Errichtung der Wawelburg zugeschrieben wird, an den bis heute der aufgeschüttete Krakushügel erinnert: „Unter dem Wawelhügel, wo Krak seine Burg gebaut hatte, hauste in einer Höhle ein Ungeheuer von gigantischer Größe, das wie ein Drache oder Reptil aussah, um seine Gefräßigkeit zu befriedigen, riss es Vieh und Schweine, die ihm zugeworfen wurden, und ließ nicht einmal von den Menschen ab. Wenn er aber, von hartnäckigem Hunger getrieben, kein Opfer fand, das zufällig da lag oder ihm zugeworfen wurde, dann stürzte er in wilder Wut am hellichten Tag aus seinem Versteck und fiel mit furchterregendem Gebrüll über die prächtigsten Rinder, Pferde oder Ochsen her, die vor einen Wagen oder einen Pflug gespannt waren, mordete und tötete sie; seine Wut richtete sich auch gegen Menschen und wenn diese nicht in Sicherheit entkamen füllte er seinen Bauch mit ihrem zerrissenen Fleisch.“ Der gierige, unersättliche Waweldrache forderte seine Opfer oft auch in Gestalt ansehnlicher Jungfrauen. Daraufhin erklärte Fürst Krak, dass derjenige, der den Drachen tötet, das halbe Königreich erbt und die schöne Königintochter noch dazu. Dank der List eines Schusters namens Dratewka (Skuba) gelang es den Drachen zu vernichten. Er hatte ein mit Schwefel gefülltes Lamm dem Drachen zum Fraß hingeworfen. Daraufhin plagte den Drachen ein gewaltiges Durstgefühl, er eilte zum Weichselflusss, um seinen großen Durst zu löschen … und explodierte. Bis heute steht am Weichselufer ein metallener, feuerspeiender  Drache, und alljährlich finden in Krakau Drachen-Paraden statt.

Die Rübezahl-Legende – „Rübezahl, zeig dich mal!“

Die Legende vom Berggeist im Riesengebirge finden wir im deutschen, polnischen und tschechischen Sagen-Fundus, allerdings in unterschiedlichen Erzählvarianten und Interpretationen. Dabei schöpft Rübezahl auch aus anderen mythischen Erzählungen,  gemeinsam ist ihnen allen ein sich zwischen Belohnung und Strafe bewegendes ambivalentes Verhaltensmuster. Seine Namen sind vielstimmig, sei es Krkonoš, Ríbrcoul, Karkonosz, Liczyrzepa, ebenso seine unterschiedlichen Personifizierungen, sei es als Riese, Satan, Mönch, Bergmann oder Handwerker, als Rabe, Esel oder als Baumstumpf, Wolke oder Stein. Zunächst nur von lokaler Bedeutung, doch bald schon zu einer Volksvorstellung geworden, zunächst vor allem als Berggeist, der die in den Bergen versteckten Schätze bewacht. Spätestens im 19. Jahrhundert war Rübezahl / Karkonosz  zur Identifikationsfigur der Schlesier geworden. Der Berggeist hatte die Königstochter Emma in die Unterwelt der Berge entführt.  In der Fremde wird sie von Heimweh geplagt. Zum Trost schuf ihr Rübezahl aus Rüben gemachte Gespielinnen, die jedoch bald schon verwelkten. Emma verspricht dem Berggeist ihre Hand, wenn er ihr die Zahl der auf dem Feld verbliebenen Rüben nennen könne, daher sein Spottname, welcher dem, der ihn ausspricht zum Verhängnis geraten kann; er selbst sieht sich als „Herr der Berge“…Während der Berggeist noch mit dem Zählen beschäftigt war, gelingt Emma die Flucht mit einem gleichfalls aus Rübe gemachten Pferd zu ihrem Geliebten Fürst Ratibor, in der Nachbarschaft, der sie zugleich an den Hof ihres Vaters zurückbrachte. Drei Tage später schon wurde die Hochzeit des Paares gefeiert; und sie gründeten bald darauf eine Stadt, die bis heute den Namen Ratibor (Racibórz) trägt. Die Legende ist mehrfach aufgeschrieben worden, u.a. von Johannes Praetorius (Prätorius), Johann Karl August von Musäus, Ludwig Bechstein, Carl Hauptmann, Otfried Preußler, Gustav Jungbauer, Oskar Ludwig Bernhard Wolff, Franz Hoffmann, Ferdinand Freiligrath.

Tschechien

In Tschechien kam es zur Zeit der romantischen Wiedergeburt zur Entdeckung des Riesengebirges als „magisch-mythischer Ort“ auf der Suche nach der Seele des tschechischen Volkes. So begann der tschechische Ethnograf und Schriftsteller Josef Štefan Kubín tschechische Belege der Rübezahl-Sage zu sammeln, die er schließlich als „Volkserzählungen aus dem tschechischen Riesengebirgsvorland“ (Lidové povídky z českého Podkrkonoší, 1922-1926) veröffentlichte. In den tschechischen Erzählungen taucht Krakonoš / Rýbrcoul / Rübezahl fast immer als freundlicher und hilfreicher Bergbewohner auf, der den tschechischen Bauern im Konflikt mit dem deutschen Adligen Trautenberk beisteht, den Bedürftigen und Armen hilft und ihnen Reichtum beschert. Besondere Popularität erfreute sich Rübezahl in der beliebtesten Fernsehsendung Tschechiens, dem tschechische Sandmännchen – Verčerníček mit den ungemein populären Gebirgsgeschichten Krkonošské pohádky (Rübezahlerzählungen). Verwiesen sei auch auf die deutsch-tschechische Neuverfilmung Rübezahls Schatz von 2017, in der mehrere Sagen bzw. Legenden zu einem neuen Gesamtbogen verbunden werden, der im Kern über den Gestaltwandler Rübezahl als Wächter und Retter der Natur wie auch über eine Liebesgeschichte mit seelischer Tiefe und Menschlichkeit erzählt.

Polen

Mit der polnischen Übernahme Schlesiens sollt zunächst das deutsche Kulturerbe verleugnet bzw. verdrängt werden. „Schluss mit Rübenzahl“ lautete die Forderung. Die Neuentdeckung bzw. die nunmehr propagierte „Wiedergeburt“ und Polonisierung Rübezahls zunächst als „Duch Gór“/“Berggeist“ und „Der Wetterherr des Riesengebirges“ ging einher mit der (Re-)Polonisierung ganz Schlesiens. Es war der polnischen Lehrer Józef Sykulski, der Rübezahl in wortwörtlicher Übertragung „Liczyrzepa“ nannte. Bereits 1945 veröffentlichte er seinen Text Liczyrzepa, zły duch Karkonoszy i Jeleniej Góry“ (Rübzahl, der böse Geist des Riesengebirges und Hirschbergs). Es folgten polnische Übersetzungen deutscher Rübezahl-Texte, zumeist von Emil Mendyk. Ihr Erscheinen wurde damit begründet, dass der polnische Berggeist lang Zeit ausharren musste, bis endlich seine angestammte Heimat wieder polnisch wurde, seine polnischen Landsleute endlich wieder zu ihm ins schlesische Riesengebirge kommen konnten. Es war Mateusz J. Hartwich, der über die Polonisierung des schlesischen Riesengebirges schrieb.[1]  Heute muss Rübezahl nicht mehr ein Ur-Pole sein, er hat eine übergreifende neue niederschlesische Identität erhalten, nicht zuletzt auch in der Volkskunst mit einer wahren Rübezahl-Konjunktur.

Wegen seiner internationalen Verbreitung bezeichnete Radio Prag Rübezahl als „einen Europäer der ersten Stunde“, dessen Reich keinerlei Grenzen kennt, und lebe er als solcher nur in der Phantasie fort. Bis heute werden immer wieder Neuauflagen und Neubearbeitungen des Rübezahl-Stoffes herausgegeben. Das Thema wird aber auch musikalisch aufgegriffen, so u.a. in der Oper von Joseph Schuster: Rübenzahl oder Die wahre Liebe (1789), auch bei Carl Maria Weber und Friedrich von Flotow. Im Riesengebirgslied von Othmar Fiebiger und Vinzenz Hampel taucht der Berggeist im Refrain auf. 1982 brachte die Popgruppe Dschinghis Khan das Lied Rübezahl heraus. Auch bildende Künstler griffen das Thema Rübezahl auf. Besonders bekannt geworden ist diesbezüglich das Ölbild des österreichischen Malers Moritz von Schwind. Romantische Illustrationen des Berggeistes schufen des Weiteren auch Ludwig Richter und Peter Carl Geissler. Die eigentliche Vorlage für Tolkiens „Gandalf“ war eine Postkarte mit einem Bild von Josef Madlener geworden, das Rübezahl darstellt. Sie war J. R. R. Tolkien bei einem Besuch im Riesengebirge in die Hände gekommen und sollte zur Inspiration für seine Gandalf-Figur, alter Mann mit Mantel, langem Bart und breitem Hut, in seinem Werk „Herr der Ringe“ werden. Eine moderne Variante des Rübezahl-Motivs findet sich im Buch Krakonos von Wieland Freund aus dem Jahr 2018. Es ist eine dystopische Geschichte, in der Rübezahl von Mytho-Biologen gejagt wird. Das Werk wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, die Stadt Hameln zeichnete es mit ihrem Rattenfänger-Literaturpreis aus, weil der Autor eine „wenig bekannte Seite der deutschen Überlieferung für die fantastische Literatur fruchtbar“ gemacht habe. Das Haus der deutsch-tschechischen Verständigung in Gablonz / Jablonec nad Nisou hat ein aufschlussreiches, ambivalentes deutsch-tschechisches Buch als Erinnerung an ein gemeinsames kulturelles Erbe herausgegeben, das einen neuen Blick auf den sagenhaften Herrn der Berge wirft: Petra Laurin, Jan Šebelka, Monika Hanika: Krakonoš, Pán Hor, Der Herr der Berge. Reinowitz, Rýnovice 2024.

„Als Rübezahl sich sicher ist, dass die Menschen nun von seiner Existenz wissen und sich mit lockeren Reden über ihn zurückhalten, zieht er sich wieder ins Gebirge zurück“. Doch nicht ganz, lebt doch Rübezahl bis heute ungestört als Zauberer und Berggeist in Büchern, Filmen, Malerei, in der Musik wie auch im individuellen und kollektiven Gedächtnis, weit über sprachlich-kulturelle Grenzen hinweg weiter.

Ein Beitrag von Dr. Hans-Christian Trepte


Anmerkungen:

[1] Mateusz J. Hartwich: Das schlesische Riesengebirge. Polonisierung einer Landschaft nach 1945. Köln: Böhlau 2012.


© Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e. V.

Eine Antwort auf „„Es war einmal…“ –  „Dawno, dawno temu…“ – „Bylo nebylo…“ – Die bunte Welt polnischer und tschechischer Märchen und Legenden: Teil 2“

  1. „Eine besondere Rolle spielen im nationalen Kontext Gründungslegenden und Ursprungserzählungen. Zu ihnen zählt die Legende von den drei slawischen Brüdern Lech (Lechus), Tschech (Čech bzw. Bohemus) und Rus, die als vermeintliche Stammväter der Polen (Lachen), Tschechen (Böhmen) und Russen angesehen werden und in der Literatur unterschiedliche nationale Ausprägungen und Interpretationen erfahren“

    Dieser Mechanismus wiederholt sich schon immer und lässt sich bereits in der Antike finden. Sowieso habe ich den Eindruck, dass sich alle Mechanismen und Muster ständig nur wiederholen (mit anderen Namen und oft leicht variiert). Diese ständigen Wiederholungen erinnern mich ausgesprochen unangenehm an die Matrix aus dem Jahr 1999, auch an den Roman Simulacron-3 von Daniel F. Galouye von 1964 und den Zweiteiler Welt am Draht aus dem Jahr 1973.

    Griechische Mythologie (Parallele): Da sind Lindos, Ialysos + Kameiros die Gründerväter von Rhodos ->

    https://www.mythologie-antike.com/t571-lindos-ialysos-und-kameiros-mythologie-grundervater-der-insel-rhodos

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