China und Japan auf der Schaukel. Kai Vogelsang über die konfliktreiche wie produktive Geschichte einer Beziehung

China und Japan – die Geschichte einer langen Hass-Liebe-Beziehung. Der Hamburger Sinologe Kai Vogelsang hat sich dieser Beziehung gründlich angenommen, in einer Studie von mehr als 500 Seiten. Spielt diese Beziehung für uns in Europa eine Rolle? Ich denke ja. Zum einen ist sie sinnbildlich für alle Beziehungen zu sehen, in denen Machverhältnisse in einem ständigen Wechsel sind – man denke an China/Russland/USA, an Europa und Großbritannien. Auch eine Parallele zu Griechenland und Rom drängt sich auf. Zudem gibt sie uns Auskunft über die Rolle von Kultur und Gewalt in der Geschichte, über die Aneignung und Assimilation von Kulturgütern einer Kultur durch eine andere – und oft auch die Rückaneignung solcher Güter, nachdem sie durch fremde Hände verwandelt worden sind, mal zu ihrem Vorteil, mal zu ihrem Schaden. Das dürfte für die heutige Diskussion um die Rückgabe von kolonialem Raubgut und kultureller Aneignung nicht unwichtig sein. Und drittens handelt es sich um stärkste Industrieländer, deren Beziehung auf unsere globale Ökonomie einen enormen Einfluss hat.

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