Eine altchinesische Theorie der Musik: Ordnung statt Rausch in „Frühling und Herbst“

Meine diesjährigen Beiträge, die dem Thema Musik im religiösen bzw. philosophischen Kontext gewidmet waren, sollen an dieser Stelle mit einem dritten Text zu einem gleichsam ternärem Ganzem Abschluss finden. Dies war weniger geplant, als dass es sich aus Nachtlektüre von Übersetzungen diverser chinesischer Erzählungen bzw. philosophischer Texte ergab, welche interessantes Material zu Tage förderte. Darunter war „Frühling und Herbst“, das gemeinhin unter der Verfasserschaft von Lü Bu We (3. Jh. v. Chr.) geführt ist (wahrscheinlich versammelte er aber „a team of scholars to produce this work“, Stock in Bohlman, S. 397). Dieses Werk kann allgemein als eine Art Kompendium bezeichnet werden, in dem maßgebliche Bräuche und ethisch-moralische bzw. politische Vorstellungen seiner Zeit versammelt sind. Darunter sind nun auch einige sehr interessante Ausführungen zur Musik zu finden, die gut zur Komplementierung der rauschlastigen anderen beiden Beiträge geeignet erscheinen. Ich bin kein Sinologe und kann nicht anders, als mich dem Thema mit einer gewissen Unbedarftheit zu nähern. Das betrifft eventuell die Art der verwendeten Ausgaben oder die notwendigerweise begrenzte Kenntnis der Forschung. Irrtümer mögen mir deswegen verziehen und gern angezeigt werden. Dem Grundgedanken, dem ich dabei folge, sollte das jedoch keinen Abbruch tun.

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