Zum Ende der Welt: Eine Reise auf dem südlichen Peloponnes – Kapitel 4: “Messa Mani”

Diese Bäume dulden einen geringeren Himmel nicht, diese Steine verweigern sich dem fremden Schritt, diese Landschaft ist hart wie das Schweigen

(Jannis Ritsos)

Aus der Bucht von Limeni schlängelte sich die Straße in Serpentinen den Berg hinauf. Kein Panoramablick auf die Stadtlandschaft öffnete sich, unvermittelt waren wir schon mittendrin, Häuser links und rechts der Straße, eine Tankstelle, einstöckige Flachbauten mit Geschäften. Wir hatten Areopoli erreicht, die Stadt des Ares. Weder Stadtmauern noch Wehrtürme waren zunächst zu sehen, unspektakulär gestaltete sich unsere Ankunft und enttäuschend zivil zeigte sich das Hauptquartier des alten Kriegsgottes. Die Ortschaft war wesentlich kleiner als ich erwartet hatte, doch gilt sie als das Herz der Inneren Mani. Ursprünglich hieß die Stadt Tsimova, doch nach dem Aufstand gegen die türkische Fremdherrschaft, der 1721 unter Mavromichalis hier seinen Anfang nahm, wurde sie umbenannt. Für Ares, den Liebhaber blutiger Gemetzel, konnte sich in der Antike keine Stadt erwärmen, erst hier auf der Mani der Neuzeit fand der Kriegsgott des hellenistischen Pantheons mit Areopoli endlich doch noch eine Heimatstadt.

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