Ragnarök oder: Von modernen Riesen und jugendlichen Helden

“Die Söhne Thors werden Mjöllnir tragen, zum Schutz gegen neue Feinde. Warum sollte kein Riese überleben? […] Die neuen Asen werden über die Taten in der Vergangenheit reden, wie Thor neun Schritte vor der Midgardschlange zurücktrat und als einziger der alten Götter siegte, wie Odin die Runen erfand und den Dichtermet heimholte. Die Asen werden im Schutt, von Gras überwachsen, ihr Brettspiel finden, das sie lieben. Und sie werden die goldenen Figuren neu setzen, Losstäbe werfen und die Zukunft erforschen.” (Eine Neue Welt, In: Tetzner, Germanische Götter- und Heldensagen, S. 135)

Die Reise der Helden hat begonnen, sagt die ältliche Supermarkt-Kassiererin mit dem merkwürdig durchdringenden Blick und dem Lächeln, welches stets mehr meint, als es zu sagen scheint. Verrückt sei sie, behaupten die Einwohner der norwegischen Stadt Edda, sind sie es doch seit Jahrzehnten gewohnt, beim Einkauf allerlei prophetische und in ihren Augen unsinnige Bemerkungen zu hören. Auch dem jungen Magne Sejer, unlängst mit seiner chaotisch-neurotischen Mutter und seinem durchtrieben-schlauen Bruder Laurits in den Ort am Fjord gezogen, flößt die Dame Unbehagen ein. Bei ihrer ersten Begegnung hat sie auf merkwürdige Weise seine Stirn berührt und seitdem passiert etwas mit ihm. Magne scheint sich auf eigenartige Weise zu verändern.

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