Die Sterne

„Es gibt im Menschenleben Augenblicke

 Wo wir vergessen daß wir einen Punct

Im unermessnen Weltall nur bewohnen!“


schreibt der fünfzehnjährige Nietzsche an seine Mutter, als diese zu Verwandten in den Südharz reist. Danach stellt er eine Liste auf mit den Dingen, die Franziska doch bitte schicken möge: Teelöffel, Oblaten, Kakao, Wäsche, Schlittschuhe. So schnell geht die Reise zwischen den Sternen und dem Alltag hin und zurück. Nietzsche hat sie immer wieder durchmessen. Der Aufstieg und der Absturz, die Melancholie und die Euphorie lagen nah beieinander. Er glaubte nicht an Astrologie und verachtete den Okkultismus. Aber die Sterne richteten ihn auf, spielerisch nahm er ihren Einfluss an. Vor allem aber standen sie für die Sinnenferne, der Blick in das Schwarze des Alls verkleinerte den Menschen ins Unendliche. 1873, da war er keine dreißig Jahre alt, schrieb er einen Essay, der wegweisend für die Nietzsche-Rezeption nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollte: „Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn“. Er beginnt wie ein Science-Fiction-Roman (zum Beispiel Douglas Adams‘ Per Anhalter durch die Galaxis):

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Höllische Venus, paradiesische Erde, wandelbarer Mars. Dantes Jenseitsreiche im Spiegel der vergleichenden Planetologie

Das diesjährige, grosse Dante-Jubiläum – 700 Jahre sind seit dem Tod des Dichters vergangen – fällt in eine sehr turbulente, fast möchte man sagen: „danteske“ Zeit. Viele Errungenschaften der europäischen Aufklärung sind derzeit in Frage gestellt oder schon verloren gegangen; von einem „Rückfall ins Mittelalter“ ist gar die Rede. Das könnte man so sehen, wenn man an die Glaubenskämpfe rund um „Gesundheit“, „Sicherheit“ und „Freiheit“ denkt, wo sich die Menschen scheinbar zwischen einem „ewigem Lockdown“ (Hölle) und einem „ewigem Immunschutz“ durch Impfung (Paradies) zu entscheiden haben. Sollten wir uns da nicht eher auf unsere Vernunftphilosophen besinnen, statt auf einen mittelalterlichen Dichter, der Himmel und Hölle besingt? Einverstanden – nur: Dante ist auch ein Vernunftphilosoph, wenn man unter Vernunft, um F. von Weizsäcker zu folgen, die „Wahrnehmung des Ganzen“ versteht. Diese Vernunft, nicht zu verwechseln mit blosser Ratio und Wissenschaftlichkeit, scheint uns gründlich abhanden gekommen zu sein. Wenn es um „das Ganze“ geht, hat uns Dante einiges zu sagen.

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Sehnsucht nach und Aufbruch in den Kosmos: Mythische Aspekte der Reise ins Weltall, Teil 1

Seit einiger Zeit rückt die bemannte Raumfahrt wieder verstärkt in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Interesses. Nach den sechs bemannten Mondlandungen zwischen 1969 und 1972 wurden unser Sonnensystem und das Weltall über Jahrzehnte – bis auf die routinemäßigen Besatzungswechsels auf der ISS im Orbit der Erde – nur vermittels immer besserer Satelliten, Raumsonden, inklusive Landefahrzeugen, und Weltraumteleskopen erkundet. Der technische Fortschritt hat so die Astrophysik immer weiter vorangebracht, allerdings den Menschen mit seinem physischen Leib erstaunlicherweise nicht weiter hinaus in unsere kosmische Umgebung. Diesen Umstand zu ändern, haben sich seit etwa zehn bis zwanzig Jahren staatliche Stellen verschiedener Nationen, aber auch private Investoren verschrieben. Die Ziele sind hoch gesteckt, nicht nur geht es um eine erneute bemannte Landung auf dem Mond 2024 und die eventuelle Errichtung einer Mondbasis, sondern weiter sind ähnliche Operationen sogar auf den Mars angedacht. Neben den wissenschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Details, die hier von Bedeutung sind, wohnt solchen Vorhaben durchaus auch ein genuin mythisches Moment inne.

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