“Magia reformata”: Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim – Leben und Werk eines Renaissancemagiers, 2. Teil

Der zweite Teil des Artikels über das Leben des Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim schließt unmittelbar an die Ereignisse von Teil 1 an. Agrippa ist immer noch in  Lyon am französischen Hof und hofft weiterhin auf die Gunst seines Protegés, Louise von Savoyen. Diese lässt ihn allerdings durch eine Intrige am Hof endgültig fallen und er muss erneut auf Wanderschaft gehen, um sein Überleben zu sichern.

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“Magia reformata”: Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim – Leben und Werk eines Renaissancemagiers, 1. Teil

Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535) zählt wohl zu den schillerndsten  Gestalten der Magiegeschichte. Sein unstetes Leben, teils bedingt durch die feindlich gesinnte Umgebung, teils durch eigenen Antrieb, steht über das Einzelschicksal hinaus für eine Zeit des geistigen und kulturell-gesellschaftlichen Umbruchs. Der in vielen verschiedenen Künsten versierte Nettesheimer muss, wie manche seiner Zeitgenossen, wirtschaftlichen Reichtum und tiefe Armut erleben, genießt höchste Fürstengunst und fällt wieder in Ungnade. Als gelehrter Philosoph mit humanistischen Zügen verteidigt Agrippa vehement seine naturphilosophischen Ideen und gesellschaftskritischen Ansichten gegenüber seinen Gegnern – ein Charakterzug, der ihn zusammen mit seinem bereits zu Lebzeiten zwiespältigen Ruf; ein Schwarzkünstler und Hexenmeister zu sein, mehrfach in Lebensgefahr und an den Rand der Existenz bringt. Die Beschäftigung mit Magie genießt eben, wie so vieles andere in seinem Leben, einen zwiespältigen Ruf.

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Gottes Werk und Teufels Schuld – Engel: Versuch über eine Faszination

Glauben Sie an Engel? Oder anders formuliert: Glauben Sie an Engel, ohne dass sie vielleicht glauben? Engel begegnen uns oft und meist dann, wenn wir nicht mit ihnen rechnen. Beim Museumsbesuch zum Beispiel, wenn sie – wie die berühmten Engel zu Füßen von Raffaels Sixtinischer Madonna – voll Anbetung oder aber einfach nur knabenhaft verträumt nach oben schauen. Ganz sicher in den Altarbildern oder als Teil von Schnitzereien biblischer Szenen in Kirchen. Engelfiguren, Engelkarten, Engelketten können wir in Souvenirläden, im Online-Handel oder auf Weihnachtsmärkten erwerben, sie aufstellen, sie sammeln oder als Schutz- und Glücksbringer bei uns tragen. Es gibt Engeltarots, Engelbücher, Engelfilme – man denke hier an den Kultfilm „Stadt der Engel“ aus dem Jahr 1998 mit Nicolas Cage, in dem sich ein Engel in eine Sterbliche verliebt – und sogar Engelserien wie jüngst „Lucifer“ auf Amazon Prime, die Engelleben, Engelleiden und Engellieben in allen Zügen preisen und auskosten. Mit vollem Erfolg beim Publikum. Wir sind fasziniert von Engeln, vielleicht, weil wir uns immer wieder neu von ihnen faszinieren lassen, ja, sie mit neuen Augen entdecken können. Engeln wohnt etwas Spirituelles, Beruhigendes, aber auch Kreatives – Ästhetisches wie Ätherisches – inne. Wie etwa, wenn in Dantes Göttlicher Komödie Beatrice – die große Liebe des Dichter, die in gewisser Weise selbst als ein lichtumflutetes, engelhaftes Wesen erscheint – dem Jenseitsreisenden über die neun Chöre der Engel, die sämtlich zum Gottespunkt (dem Ursprung allen Anfangs und allen Endes) streben, aufklärt:

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Kleines Mythologisches Alphabet: Nachts(ch)icht. Berichte aus dem Dunkel

Bereits seit 2016 erscheint im Leipziger Verlag Hamouda die Reihe “Kleines Mythologisches Alphabet“. Diese schön gestaltete Buchreihe orientiert sich an den Buchstaben des Alphabets Mythologica. Von A wie Australien (bereits erschienen) bis Z wie Zauber sollen mythische Hinter- und Untergründe aufgedeckt und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.

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Die Bestie des Gévaudan

Von Ende Juni 1764 bis Mitte Juni 1767, gut 20 Jahre, bevor die Französische Revolution den Absolutismus – das Ancien Régime – hinwegfegte, wurden die am Südabfall des Massif Central gelegene Grafschaft Gévaudan und Teile der nördlich angrenzenden Auvergne von einem Untier heimgesucht, dessen Attacken etwa hundert Menschen zum Opfer fielen, zumeist Kinder, Jugendliche und Frauen. Als La Bête de Gévaudan, die Bestie des Gévaudan, erlangte es sehr bald schreckliche Berühmtheit über die betroffenen Regionen hinaus.

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